Loba’s Rettung vor dem Absturz

Wir waren letzten Winter für eine Woche in Bad Bayersoien. Die ersten beiden Tage waren enttäuschend, denn es taute. Aber dann, am 3. Tag, fing es an zu schneien. Es schneite und schneite und schneite – es fiel jede Menge Schnee. Die Räumfahrzeuge waren ständig unterwegs und selbst die Wanderwege wurden geräumt, da sonst ein Spaziergang unmöglich gewesen wäre.

Wir hatten uns die Wanderung von Oberammergau nach Ettal und zurück vorgenommen. Die Streckenlänge betrug ca 10 km und auf der Hälfte der Strecke konnten wir in der Ettaler Mühle einkehren, uns aufwärmen und uns stärken.

Das erste Teilstück führte an der Ammer entlang, danach kurz an der Straße und dann durch ein wildromantrisches Naturschutzgebiet mit naturbelassenen Bächen. Das ist was für unser Mädel Loba. Sie liebt Bäche, Gräben und Flüsse – Wasser findet sie toll, wobei sie aber nur bis zum Bauch reingeht.

So wanderten wir durch eine Bilderbuchlandschaft, geführt durch eine Weg der rechts und links durch den Schneepflug über einen Meter Schnee als Begrenzung hatte. Die Hundis liefen frei, nur zu sehen war durch die Schneewand nicht viel für sie. Also sprang Loba immer wieder mit den Vorderbeinen hoch um zu sehen was sich hinter der Schneewand befindet. Viel lieber wäre sie natürlich, wie im Sommer, am Ufer dieser Bäche entlanggelaufen um dort alles ausgiebigst auszukundschaften.

An dem etwas breiteren Bach der zur Ettaler Mühle führt, fand die glücklicherweise dann doch eine Stelle an der die Schneewand nicht ganz so hoch war und sie sich zum Ufer des Baches vortasten konnte. Ein kleine Stück ließ ich sie gewähren, als sie dann aber doch dem Bach zu nah kam, rief ich sie zurück. Ihre Neugier war allerdings so groß und Frauchen war bestimmt wieder überängstlich……. Kurz und gut, sie meinte sich weiter vortasten zu müssen, denn übersehen wollte sie ja auch nichts.

Frauchen zu überängstlich ? Nein !! Plötzlich machte es „wusch“, ihre Beine sackten weg und baumelten kurz über der Wasseroberfläche. Der Schnee auf dem sie stand hatte nur Äste als Unterbau und diese Äste langen dicht über der Wasseroberfläche. Als Loba auf den Ästen stand, brach sie ein und sackte durch. Ihr Körper wurde nur von den Ästen gehalten – aber wie lange noch ??

Alleine konnte sie sich nicht befreien, also musste ich ihr helfen. Den Blick den sie mir zuwarf werde ich nie vergessen „Frauchen, hilf mir“ !! Also tastete ich mich mit dem rechten Bein zu den Ästen herunter, aber sie gaben nach und die Spitzen von Loba’s Pfoten tauchten ins Wasser ein so dass ich inständig hoffte, dass die Äste nicht unter ihrem Gewicht zerbrachen. Das konnten wir also vergessen. Und so kam auch noch Detlef zu Einsatz. Wir hielten uns an den Handgelenken fest und ich schwebte, nur auf einem Bein stehend über dem Bach. Dann erreichte ich glücklicherweise mit der rechten Hand das Geschirr von Loba und konnte zupacken. So zogen wir Beide, Detlef an mir und ich an Loba, bis sich ihre Beine aus dem Wirrwarr von Ästen lösten und wir sie rausziehen konnten. Loba machte dabei eine bessere Figur als ich !! Egal, Hauptsache unser Mädel wurde vor dem Absturz in das eiskalte Wasser gerettet !!

(Das hier keine Bilder vorhanden sind, versteht sich von selbst…)

Haikan lag die gesamte Zeit auf dem Weg und sah uns gelangweilt zu – freute sich aber als Loba freudestrahlend auf ihn zulief und ihr begrüßte – so als hätte sie ihn seit ewigen Zeiten nicht gesehen. Wahrscheinlich war sie heilfroh, dass sie wieder Boden unter den Füßen hatte.